Gazpacho


Gazpacho
- Was ist Gazpacho?
- Von weißer Knoblauch-Brot-Suppe zu rotem Gemüsepüree
- Tragende Rolle in einem Film von Almodóvar
- Probiere auch
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Küchenrichtung Spanische Küche
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Allergene Glutenhaltiges Getreide
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Basis Pflanzlich
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Für wen Vegetarier
Was ist Gazpacho?
Gazpacho ist eine kalte Suppe, die sich im Lauf der Jahrhunderte immer wieder verwandelt hat. Unter Gazpacho versteht man heute in erster Linie eine kalte Suppe von kräftig roter Farbe mit grünen Untertönen. Geschälte Tomate, grüne Paprikaschoten und entkernte Gurken werden im Mixer zerkleinert. Eingeweichtes Weißbrot oder Vollkorntoast dicken das pürierte Gemüse an. Knoblauch, Olivenöl, Essig, Pfeffer und Salz würzen die Suppe und machen sie zu einem herzhaften Genuss.
Gazpacho sättigt auf gesunde Weise und erfreut den Gaumen ebenso wie den Darm, den die vielen Faserstoffe des Gemüses richtig auf Trab bringen. Serviert wird Gazpacho häufig mit Croûtons – gebackenen, knusprigen Brotstücken – und fein geschnitten Frühlingszwiebeln. Tomaten-, Paprika- und Gurkenstücke sind ebenfalls beliebt, um der Suppe Biss zu verleihen. Manche Köche verlängern Gazpacho mit Brühe oder Wasser zu einer dünnflüssigen Suppe.
Von weißer Knoblauch-Brot-Suppe zu rotem Gemüsepüree
Gazpacho entstand in Andalusien, als die Mauren dieses Land besetzt hielten. Sie eroberten Spanien im Jahr 711. Das maurische Spanien trennte sich 750 vom arabischen Weltreich ab. Lange Zeit war Spanien ein eigenes Kalifat, zerfiel aber bald in verschiedene Reiche. Die Mauren entwickelten den Vorläufer von Gazpacho, eine weiße Suppe aus Brot, Olivenöl, Knoblauch, Essig und Salz. 1492 eroberten die Armeen von Kastilien und Aragon Granada, das letzte Gebiet unter muslimischer Herrschaft.
Im gleichen Jahr entdeckte Christoph Kolumbus Amerika. Erst im 18. Jahrhundert fanden Paprika und Tomaten ihren Weg in den Gazpacho. Die spanische Kaiserin Eugenia de Montijo machte diese kalte Suppe in weiten Kreisen der spanischen Gesellschaft populär. Sie war in Granada geboren und mochte auch als Kaiserin nicht auf ihren Gazpacho verzichten. Da die Zutaten billig waren, war Gazpacho bald auch in den unteren Gesellschaftsschichten beliebt.
Tragende Rolle in einem Film von Almodóvar
Diese kalte Suppe gilt mittlerweile in ganz Europa als typisch spanisches Gericht. Zur Bekanntheit trug im Jahr 1988 der Film “Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs” bei. Der spanische Filmemacher Pedro Almodóvar verfasste das Drehbuch. Das ursprüngliche Skript stammte von Jean Cocteau. In dieser Tragikomödie spielt ein mit Schlafmitteln versetzter Gazpacho eine tragende Rolle, weil sie alle Hauptakteure außer Gefecht setzt. Bei den internationalen Filmfestspielen von Venedig gewann dieser Streifen die Goldene Osella für das beste Drehbuch. Außerdem war er als bester ausländischer Film bei den Oscars nominiert.
In Spanien sind zahlreiche Variationen von Gazpacho und gleichnamige Gerichte bekannt. Der Ajoblanco aus Malaga ähnelt dem weißen Gazpacho, enthält aber Trauben und Mandeln. Gazpachuelo bezeichnet eine Suppe mit Fisch, Muscheln, Kartoffeln und Mayonnaise. Im Sommer isst man sie kalt, im Winter warm. In Antequera isst man die Porra Antequerana, eine kalte Suppe ohne Gurke. Unter dem Namen Gazpacho ist in der Region Kastillien-La-Mancha ein Gericht bekannt, das mit der Gemüsesuppe wenig zu tun hat. Dabei handelt es sich um einen Eintopf mit Huhn und Kaninchen.
Probiere auch
Du liebst Gemüsegerichte wie Gazpacho? Dann ist bestimmt auch griechischer Salat oder Caponata etwas für Dich.