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Caponata

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Caponata

Caponata ist ein süßsaures Gemüsegericht, das die Kochkunst Siziliens verkörpert. Das Schmoren in Olivenöl mit etwas Stangensellerie, Essig und Zucker bringt das Aroma von Auberginen und Tomaten vollendet zur Geltung. Pinienkerne liefern einen interessanten Kontrast zu dem weichen Gemüse.

Was ist Caponata?

Viele Italiener bekommen glänzende Augen, wenn sie über Sizilien sprechen. Berühmte Chefs bestehen oft darauf, für ihre Küche sizilianische Produkte einzukaufen, zum Beispiel den unvergleichlichen Oregano. Diese Insel ganz im Süden Italiens hat eine vielseitige Küche, die Einflüsse fremder Eroberer mit den wunderbar aromatischen Erzeugnissen der Landwirtschaft und des Fischfangs vereint. Caponata ist ein typisches Gericht dieser Küche, das Auberginen – oder anderes Gemüse – mit Tomaten auf süßsaure Weise präsentiert. Süßsauer ist eine Geschmackskombination, die in der italienischen Küche relativ selten anzutreffen ist.
In Sizilien laufen die Uhren anders. Die Sizilianer und ihre Essgewohnheiten unterscheiden sich erheblich vom Festland. Das hat nichts mit dem Paten oder der Mafia zu tun. Jeder Italiener reagiert pikiert, wenn Deutsche das Wort Mafia erwähnen, sobald die Sprache auf Sizilien kommt. Diese Insel hat eine wechselvolle Geschichte mit vielen Eroberungen hinter sich, die ihre Spuren in der Mentalität und in der Küche hinterlassen haben. In der Antike war die Insel eine griechische Kolonie. Mit den Griechen kamen Oliven, Honig, Ricotta und Wein auf die Insel. Bereits im 5. Jahrhundert v. Chr. existierte eine Kochschule in Syrakus an der Ostküste der Insel. Das beweist, wie ernst die Sizilianer seit Jahrtausenden ihre Kochkunst nehmen.

Die Spanier brachten Auberginen, Paprika und Tomaten

Nach den Griechen kamen die Römer, die auf der fruchtbaren Insel Hartweizen anbauten und Bratwurst einführten. Sie färbten Eis vom Ätna mit Fruchtsaft und süßten es mit Honig – das ist vielleicht ein Grund, warum so viele Gerichte, besonders Süßspeisen, in Sizilien leuchtende Farben aufweisen. Caponata mit Auberginen hat eine rötlich-bräunliche Farbe. Oft kochen Hausfrauen Caponata mit gelben und roten Paprikaschoten, eine farbenfrohe Version. Die Araber brachten Reis und Zitrusfrüchte auf die Insel sowie Zucker, Mandeln und Marzipan. Von den Normannen lernten die Sizilianer, Stockfisch zu schätzen. Die Spanier importierten nach der Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus alle neuen Gemüse, zum Beispiel Tomaten, Auberginen und Paprika. Marokko ist nicht weit; das zeigt sich in der Beliebtheit von Couscous.

Welche Eroberer haben Caponata am meisten beeinflusst?

Diese Frage lässt sich nicht eindeutig beantworten. Die Spanier brachten die Gemüse, aus denen Caponata besteht. Die Kombination von Zucker und Kapern deutet auf arabische Einflüsse hin. Auberginen sind die am häufigsten verwendete Basis dieses Gerichts. Für Caponata brät man sie in Olivenöl an und fügt Zwiebeln und Tomaten hinzu. Mit etwas Stangensellerie und schwarzen Oliven kocht man die Auberginen weich. Kapern, Essig, Zucker und Pinienkerne runden den süßsauren Geschmack ab. Manchmal ersetzen Mandeln die Pinienkerne. Die pikanten Kapern, Knospen des dornigen Kapernstrauches, sind heute im gesamten Mittelmeerraum weit verbreitet. Kapern wurden bereits vor Tausenden von Jahren in Syrien, Jordanien und der Türkei zum Würzen von Gerichten verwendet. Welcher fremde Einfluss am meisten zur Entstehung von Caponata beigetragen hat, ist ungewiss. Fest steht, dass die Sizilianer ein unverwechselbares Gericht geschaffen haben. Sie servieren Caponata warm als Beilage zu Fisch und Fleisch und kalt als Teil eines Antipasti-Buffets.

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